Mitgliederporträt: Marlene Haas

Feb 12, 2020

OEKOGENO-Mitglied seit 2019
Wohnort: Frankfurt am Main
Alter: 30 Jahre

Ich bin seit 2019 Mitglied der OEKOGENO. Das hat sich aus meiner Funktion als Aufsichtsrätin der OEKOGENO SWH eG i.Gr. ergeben, die in meinem Heimatland Hessen ein spannendes Wohnprojekt in einem alten Klosterhof realisiert.

Ganz platt gesagt ist mir Nachhaltigkeit wichtig, weil wir uns nur durch nachhaltiges Handeln eine lebenswerte Zukunft sichern können. Dadurch könnten wir auch heute schon für eine gerechtere Welt mit mehr Lebensqualität sorgen, zum Beispiel im globalen Süden. Auf emotionaler Ebene ist mir Nachhaltigkeit aber auch wichtig, weil es sich gut anfühlt und ich weiß, dass es der einzige Weg ist – vor allem für Menschen wie mich, die mitfühlend sind und wahrnehmen, was um sie herum passiert.

Ich versuche, diese Einstellung auch in meinen Alltag zu integrieren. Bis auf gute Lebensmittel konsumiere ich sehr wenig. Beim Essen gebe ich gern mehr Geld für Genuss aus und eben für gute Qualität, die zum Beispiel von einer Kooperative aus Frankfurt stammt. Über Ökostrom und Fahrradfahren brauchen wir gar nicht erst zu sprechen, für 2020 habe ich mir zudem vorgenommen, nur noch Secondhandkleidung zu erwerben. Zudem bin ich geschäftsführende Gesellschafterin eines gemeinnützigen Unternehmens aus Frankfurt, das Beratung und Projekte für eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft initiiert und realisiert (www.lustaufbesserleben.de)

Aber ich will auch zugeben, dass mein Konsumverzicht aus Klimabilanzperspektive nur begrenzt wirksam ist, da ich gerne reise und ich mir bewusst bin, dass CO2-Kompensation nur begrenzt wirkt. Für mich ist das Kennenlernen anderer Kulturen ein Mind-Opener, wenn es um die Entwicklung unserer Gesellschaft hier vor Ort geht. Ich schätze es, andere mir fremde Perspektiven einzunehmen und mich zu hinterfragen.

Ein erster Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Gesellschaft wäre für mich, wenn wir uns ernsthaft darüber austauschen würden, wie wir leben möchten und wenn wir daraus ein gesamtgesellschaftliches Projekt initiieren. Für mich persönlich bedeutet es mehr Mitgefühl, weniger Wertungen und Mut, neue Wege und unterschiedliche Perspektiven zuzulassen.

Ich möchte andere durch mein konkretes Handeln zu überzeugen und nicht dadurch, dass ich so viel darüber rede – das nervt sonst bloß.